Segeltörn  mit den Yachten „Condor“ und „Maria José“ 30.09. – 06.10.2017

Fahrtgebiet: Ostsee zwischen Deutschland und Dänemark
Besatzung „Condor“: Sascha (Bootsführer), Joe (Navigator), Björn, Jessica, Annett, Lena
Besatzung „Maria José“: Sven (Bootsführer), Annabelle (Navigator), Olli, Mathias, Luise, Philip

Mit dieser Aussicht setzten wir also den Hafen Spodsbjerg an der Ostküste von Langeland als erstes Tagesziel. Um 9 Uhr legten wir ab, zunächst unter Segeln, diese mussten wir jedoch nach mehreren ge­schei­terten Versuchen, mit der Schmet­ter­lingsführung noch etwas Fahrt aus dem schüchternen achterlichen Wind her­aus­zukitzeln, ein­ho­len.

Wir fuhren also unter Motor weiter, um überhaupt irgend­eine Küste vor Ein­bruch der Dun­kel­heit er­reichen zu können. War es morgens noch ganz gut bewölkt, so klarte es doch mit der Zeit immer weiter auf, sodass sich Einzelne gegen Mittag einen Platz auf dem Sonnendeck sicherten und sich über ihre Schulbefreiung für diese Ausbil­dungs­fahrt freuten.
Bei so freundlichem Wetter bot sich natürlich ein Picknick in der Sonne an, aber wer sich traute, seine Bananen­schale MIT Aufkleber über Bord zu werfen, bekam tüchtig Ärger mit mir!
Nach etwa sieben Stunden entspannter Fahrt legten wir dann im schönen Hafen von Spods­bjerg an und machten uns auf zum gemeinsamen Stadt- und Strand­spazier­gang, bei dem wir uns auch nur einmal verloren… Dank Google Maps fanden wir uns jedoch rechtzeitig zum Abendessen wieder.
Das zweite Tagesziel war Korsør östlich von Fyn, unseren Start mussten wir jedoch aufgrund des herrschenden Starkwindes (bis zu 8 Bft) auf mittags verschieben. Mit abgeflauten 4-5 Bft trieb uns der südöstlich bis südwestliche Wind jedoch zügig geradewegs auf unser Ziel zu, sodass wir in nur knapp viereinhalb Stunden weitaus mehr Strecke machten als am Vortag. In Korsør angekommen, kletterten wir von unseren Booten auf den ungewöhnlich hohen Steg und gönnten uns in der Stadt Softeis und Fischbrötchen.
Mit dem halben Tag, den wir nun an Fahrzeit verloren hatten, war die ohnehin schon eng berechnete Tour um Fyn herum unrealistisch, also richteten wir unsere Fahrt wieder gen Süden und machten uns morgens nach Svendborg an der Südküste Fyns auf. Da wir auf Am-Wind-Kursen gegen den Wind ankreuzen mussten, hatten die Boote an diesem Tag eine meiner Meinung nach beträchtliche, wie mir jedoch versichert wurde für Segelyachten normale und unbedenkliche Krängung (Schräglage), mit der ich mich nur mäßig anfreunden konnte; die meisten anderen hatten an diesem Tag allerdings reichlich Spaß.
Am folgenden Morgen beschlossen wir gemeinschaftlich, den vierten Tag im „Svendborg Havn“ zu verbringen, um den Sturm vorbeiziehen zu lassen und sowohl seelische als auch materielle Schäden zu vermeiden. So passten wir die Route erneut den Umständen an, um die verlorene Strecke zu kompensieren. Die gewonnene Freizeit wurde unterschiedlich genutzt:


Am nächsten Tag konnten wir mit freundlicherem Wetter gegen 9 Uhr auslaufen und Kurs auf Maasholm nehmen. Ich wechselte für diese Tour von der „Condor“ auf die „Maria José“, wo ich jedoch feststellen musste, dass ich mich ohne meine über die Tage etablierte Wortwitz-Crew etwas verloren fühle.
Für den letzten Tag wurde ich wieder auf der „Condor“ aufgenommen. Die Schluss­etappe führte über Laboe (zwecks tanken) wieder nach Wend­torf zurück. Freundliche Tipps der „Condor“ an die „Maria José“ wurden prompt befolgt:

Auf dieser letzten Strecke konnten wir von Bord aus einen Blick auf ein Bundeswehr-Schiff auf Testfahrt sowie das Marine-Ehrenmal in Laboe werfen; und nun hatte auch ich endlich Spaß daran, mit den Segeln das Wasser zu streicheln und Björn auf dem Vordeck die Stiefel zu waschen!
Was ich auf diesem Törn gelernt habe?
1. Duschen ist in jedem Hafen aufs Neue ein Abenteuer, und manchmal überlegt man es sich auch zweimal.
2. Mit Vorräten muss nicht gespart werden, die Besatzung der „Maria José“ hat gezeigt, dass die ganze Mannschaft getrost jeden Tag den ganzen Tag essen kann.
Vielen Dank an alle Mitsegler für diese wunderschöne Tour, ganz besonders aber an Sven Starkloff, der sie uns ermöglicht hat!

 

Bericht von Lena Herz

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